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1. Theil 4 - S. 482

1880 - Stuttgart : Heitz
482 Zeittafel. 444 Macht und Blüthe Athens durch Perikles. Phidias, der Bildhauer. Herodot, der Geschichtschreiber. Die Dichter Aeschylus, Sophokles und Euripides. 431—404 Peloponnesischer Krieg. 420 Der Feldherr Alcibiades und der Philosoph Sokrates. 406 Dionysius der Aeltere in Syrakus. 390 Rom wird von den Galliern verbrannt. Camillns. 379 Pelopidas und Epaminondas in Theben. 371 Epaminondas siegt bei Leuktra. 367 Die licinischen Gesetze. — Dionysius der Jüngere. Plato. 363 Epaminondas fällt bei Mantinea. 350 Der Redner Demosthenes. Diogenes, der Cyniker. 338 Philipp von Macedonien siegt bei Chäronea über die Griechen. Dritte Periode. 336—323 Alexander der Große zerstört das persische Reich und stiftet das macedonische. 280 Pyrrhns und Fabricius. 264—241 Der erste pnnische Krieg. Duilius. Regulus. 218—202 Der zweite pnnische Krieg. Hannibals Zug über die Alpen. 216 Schlacht bei Cannä. 202 Hannibal und Scipio bei Zama. 149—146 Der dritte punische Krieg. Scipio der Jüngere. 146 Die Römer zerstören Karthago und Korinth. — Beginnender Verfall der römischen Sitten. 133 Tiberius Gracchus. 123 Cajus Gracchus. 113 Die Cimbern und Teutonen. — 106 Jugurtha von Numidien. 102 und 101 Marius siegt bei Aix und Vercelli. 88 Bürgerkrieg zwischen Marius und Sylla. 86 Tod des Marius. 78 Tod des Syllfl. 63 Catilina. Der Redner Cicero. 60 Triumvirat des Pompejus, Cäsar und Crassus. 48 Cäsar siegt bei Pharsalos. 44 Cäsar wird ermordet. — Triumvirat des Octavius, Antonius und Lepidus. 31 Schlacht bei Actium. Octaviau besiegt Antonius und macht sich zum Kaiser von Rom. Vierte Periode. 1 Jesus Christus Geburt. 9 Armin befreit die Deutschen von der Herrschaft der Römer. 14 Tod des Kaisers Angustus. 14—68 Tiberius. Caligula. Claudius. Nero. 68 Das Haus des Augustus erlischt. 70 Zerstörung von Jerusalem durch Titus. 79 Untergang von Herculauum und Pompeji. 98—180 Trajan. Hadrian. Die beiden Antonine. 270 Zenobia, Königin von Palmyra.

2. Theil 1 - S. 120

1880 - Stuttgart : Heitz
120 Alte Geschichte. 2. Periode. Griechen. ungeheurer Troß von Weibern, Knechten, Krämern und andern unnützen Leuten, die den Zug vergrößerten und mehr im Wege waren als nützten. So wälzte sich die gewaltige Menschenmasse durch Kleinasien heran nach dem Hellespont zu; denn hier wollte Terxes nach Europa übersetzen. Vorher ließ er das ganze Heer, auf einer weiten Ebene sich lagern, und bestieg einen schnell errichteten hohen Thron, um es zu überschauen. Anfangs schlug ihm das Herz vor Stolz und Freude, der Herr so vieler kräftigen Menschen zu sein; dann aber füllten sich seine Augen mit Thränen; denn er gedachte, daß in weniger als hundert Jahren kein Einziger mehr von diesen Millionen am Leben sein würde, die jetzt in tausendfachem Gewirre die Ebene füllten! Noch mehr als jenes menschliche Gefühl ehrt den Terxes die Großmnth, die er kurz vorher gegen die Spartaner bewiesen hatte. Oben wurde erzählt, daß die Spartaner die Gesandten des Darius in einen Brunnen geworfen hätten. Seitdem schien ein Fluch aus Sparta zu liegen; denn alle ihre Opfer fielen ungünstig aus. Da ließ die Obrigkeit durch den Herold ausrufen: ob nicht etwa Einer bereit sei, zum Besten des Vaterlandes freiwillig in den Tod zu gehen? Sogleich meldeten sich zwei edle Jünglinge, Sperthias und Bulis. Mau schickte sie nach Persien, um sich dem Lerxes zu Sühnopfern für die getödteten Gesandten darzubieten. Auf der Küste von Kleinasien sprachen sie einen der persischen Großen, der sie gastfreundlich bewirthete und bei der Mahlzeit fragte: „Warum sträubt ihr euch doch so, Freunde meines Königs zu werden? Ihr könnt an mir ja sehen, wie er treue Männer belohnt, und wenn ihr ihm dienen wolltet, so würde er jedem von euch gewiß ein Land in Hellas zu regieren geben." — „Dein Rath ist gut," antworteten sie; „aber nur für dich, nicht für uns. Denn du verstehst dich nur auf die Knechtschaft; aber was Freiheit sei, weißt du nicht. Hättest du sie jemals gekostet, so würdest du uns rathen, sie mit jeder Waffe zu vertheidigen." Als sie nun zum Könige nach Susa kamen, sagte ihnen die Wache: sie müßten vor dem Könige niederfallen. „Nimmermehr!" antworteten sie, „und wenn ihr uns mit dem Kopfe auf die Erde stießet; denn es geziemet sich nicht, daß man einen Menschen anbete; auch sind wir darum nicht hierher gekommen." — „König," sprachen sie dann, „die Spartaner haben uns geschickt, daß wir für die Herolde büßen, die in Sparta ermordet sind." — „Glaubt ihr," antwortete Lerxes, „daß ich es so machen werde, wie die

3. Theil 1 - S. 148

1880 - Stuttgart : Heitz
148 Alte Geschichte. 2. Periode. Griechen. Vaterland von den Tyrannen und der spartanischen Obergewalt zu befreien. Es gelang ihm auch wirklich, die meisten Vertriebenen zu einer Verschwörung zu vereinigen. Als ernst in einer Nacht die Verschworenen in Athen eine Versammlung hielten, führte einer derselben den Phyllidas ein, einen schlauen Thebaner, Geheimschreiber der Tyrannen, der zum Besuche nach Athen gekommen war, bei den Tyrannen in großer Gunst stand, aber der guten Sache dienen wollte und daher seinen Beistand versprach. Unter ihnen wurde der Tag verabredet, an dem die Verschworenen heimlich nach Theben kommen wollten, um die Tyrannen zu ermorden. Anfangs ging Alles glücklich. Ein treuer Freund in Theben, Namens Charon, war bereit, sein Haus zum Versammlungsorte herzugeben, und am bestimmten Tage zogen die Verschworenen einzeln, theils als Jäger mit Netzen und Hunden, theils als Bauern verkleidet, durch die verschiedenen Thore in die Stadt ein und verschwanden alle im Hause Charons. An demselben Abend hatte Phyllidas zwei der Tyrannen, den Archias und Philippus, zu sich zu Gaste geladen. Sie kamen auch, und Phyllidas suchte sie trunken zu machen. Während dessen legten schon die Verschworenen die Panzer an und machten eben die Waffen zurecht, als an Charons Hausthüre geklopft wurde. Mau öffnete behutsam. Es ist ein Bote vom Archias: Charon soll augenblicklich zu ihm kommen. Alle erblassen; sie können nicht anders denken, als daß die ganze Sache verrathen sei. Man überlegt, was zu thun? Soll er hingehen und sich dem wahrscheinlichen Tode überliefern, oder sollen alle Verschworenen hineilen und die That schnell ausführen? Endlich hält man das Erstere für besser, um erst zu hören, wie viel Archias wisse. Charon umarmt Weib und Kind wie zum ewigen Abschiede, sagt den Freunden Lebewohl, sucht sich zu fassen und tritt in des Phyllidas Haus. Archias und Phyllidas kommen aus dem Gastzimmer heraus: „Wir haben ja gehört, Charon, daß Vertriebene in die Stadt gekommen sind und von einigen Bürgern versteckt gehalten werden? — Charon wird bestürzt; da er aber merkt, daß jener nicht genau unterrichtet ist, antwortete er mit Fassung: „Das sollte ich kaum denken. Indessen will ich mich genau erkundigen und dir dann Bescheid bringen." — „Du bist ein braver Mann!" sagte Phyllidas geschwind; „nun gehe nur wieder; und ihr, kommt ins Zimmer und laßt uns trinken." — Wie froh war Charon, als er fort war! Er eilt schnell nach Hause und bringt die frohe Nachricht, daß noch nichts verrathen sei. Aber es sollte noch besser

4. Theil 1 - S. 147

1880 - Stuttgart : Heitz
Dionysius von Syrakus. Theben. 147 seiner geliebten Akademie thätig war; doch ist er noch einmal auf kurze Zeit in Syrakus gewesen. Er starb, von seinen Zeitgenossen und der Nachwelt bewundert, im Alter von 82 Jahren. Während so der Weise in edler Thätigkeit glücklich war, erfuhr Dionysius Ii. den Unbestand irdischer Größe. Die Syraknsaner, des Tyrannen satt, unterstützten den heimkehrenden Dion und vertrieben Dionysius Ii. Zwar wurde Dion nach einigen Jahren ermordet, und Dionysius bemächtigte sich später noch einmal der Stadt. Allein die Syraknsaner wandten sich an die Mutterstadt Korinth und diese schickte ihnen den edlen Timoleon mit einem kleinen Heere. Dionysius wurde bezwungen und ging nach Korinth, wo er in beschränkten Umständen lebte und sich mit Unterricht beschäftigte. Syrakus hat die von Timoleon wiederhergestellte Freiheit später eingebüßt und ist wieder unter Herrscher gekommen, bis es im zweiten punischen Kriege eine Beute der Römer wurde. 25. Theben. — Epaminondas und Pelopidas. 380. Seit dem Ende des für Athen so unglücklichen peloponne-sischen Krieges hatte Sparta die Obergewalt in Griechenland. Auch Theben, eine Stadt in Böotien, hatte sich den Spartanern unterwerfen müssen, die dort eine Besatzung in der Burg hielten und die Stadt durch vier Tyrannen beherrschen ließen, A r ch i a s, Philippus, Leontiades und Hypates. Alle Die, welche es mit der Stadt recht gut meinten und daher lebhaft für die Freiheit gesprochen hatten, wurden hingerichtet oder mußten auswandern; die Vertriebenen fanden in Athen eine willige Aufnahme. Unter ihnen war auch Pelopidas, ein trefflicher junger Mann. Er und der gleichgesinnte, nur viel sanftere Epaminondas waren dazu bestimmt, der bis dahin unbedeutenden Stadt Theben für einige Zeit große Berühmtheit zu verschaffen. Beide waren die innigsten Freunde und doch so ganz verschieden. Pelopidas reich; Epaminondas arm. Jener brannte vor Sehnsucht, sich im Kriege einen Namen zu machen, war überhaupt feurig, ehrgeizig und in allen körperlichen Fertigkeiten ein Meister. Dieser meinte es mit dem Vaterlande nicht weniger gut, war aber dabei sanft, gemäßigt, bescheiden, enthaltsam und unbestechlich redlich. Bei seiner füllen Zurückgezogenheit hatten die vier Tyrannen nicht erst für nöthig gehalten, ihn zu vertreiben, und so lebte er in aller Stille in seiner Vaterstadt, während Pelopidas in Athen Entwürfe machte, fein

5. Theil 1 - S. 149

1880 - Stuttgart : Heitz
Theben. Epaminondas und Pelopidas. 149 kommen. Als sich nämlich Archias und Phyllidas kaum wieder zu Tische gesetzt haben, kommt eilenden Laufes keuchend ein Bote aus Athen, mit einem Briefe an Archias von einem athenischen Freunde, der ihm darin die ganze Verschwörung entdeckt. Der Bote verlangt den Archias selbst zu sprechen, wird an die Tafel geführt und giebt den Brief selbst ab. „Du sollst ihn augenblicklich lesen," flüsterte er ihm zu; „denn die wichtigsten Dinge stehen darin!" — Archias, schon ganz trunken, lächelt und nickt mit dem Kopfe. „Wichtige Dinge?" lallt er; „o die müssen mir bis morgen bleiben!" — „Du hast Recht!" ruft der schlaue Phyllidas und schenkt ihm wieder ein, „heute müssen wir fröhlich sein!" Indessen traten die Verschworenen aus Charons Hause, und während Pelopidas mit einigen herzhaften Gefährten es auf sich nahm, den Leontiades und Hypates zu ermorden, gingen die Andern in des Phyllidas Haus. Hier wurden sie eingelassen. Sie hatten sich über die Panzer Weiberkleider gezogen, das Gesicht geschminkt und die Stirn, um recht unkenntlich zu sein, mit Tannenzweigen bekränzt. „Ich habe auch Tänzerinnen bestellt," sagte Phyllidas zu seinen Gästen; „sie warten draußen; darf ich sie hereinführen?" — „Immer zu!" schrieen die Trunkenen. Die verkappten Verschworenenen traten ein, sahen sich um und wählten mit den Augen ihre Opfer. Plötzlich stürzten sie dann mit dem verborgen gehaltenen Dolche auf die Verhaßten los und stachen sie, ohne großen Widerstand zu finden, nieder. — Schwerer wurde es dem Pelopidas gemacht, der den Leontiades schon schlafend fand. Schnell sprang dieser bei dem Lärmen auf, und erst nach einem langen Kampfe gelang es dem Pelopidas, den starken Mann niederzustoßen. Hypates war zwar bei dem ersten Tumulte entflohen, wurde aber entdeckt und auch getödtet. Während der Nacht verbreitete sich das Gerücht, daß die Tyrannen gestürzt werden sollten, zwar schnell von Haus zu Haus; aber wie die Unternehmung abgelaufen sei, konnten die Bürger nicht erfahren. Keiner getraute sich heraus, und in ängstlicher Erwartung brach der Morgen an. Da berief Pelopidas das Volk, und an der Hand seines Freundes Epaminondas kündigte er den freudetrunkenen Bürgern das Geschehene an. Alle jauchzten den beherzten Bürgern zu, und ohne große Schwierigkeit wurde nun auch die spartanische Besatzung aus der Burg vertrieben. Was Pelopidas durch die Ermordung der Tyrannen muthig begonnen hatte, führte der treffliche Epaminondas mit Besonnenheit

6. Theil 1 - S. 150

1880 - Stuttgart : Heitz
150 Alie Geschichte. 2. Periode. Griechen. aus und machte Theben für die Zeit, wo er lebte, zu dem ersten Staate Griechenlands. Die Spartaner knirschten über die Empörung der Thebaner und fingen einen Krieg an; diese wählten den Epa-minodas zu ihrem Feldherrn. Er gewann zwar anfangs die Athener, die den Spartanern die hämische Zertrümmerung ihrer Mauern noch nicht vergessen hatten; aber sie söhnten sich bald wieder mit Sparta aus. Um so ehrenvoller war es daher, daß die Thebaner aus ihre eigenen Kräfte zurückgeführt, dennoch siegten. Epaminondas überwand die Spartaner in einer großen Schlacht bei Lenktra in Böotien (371). Und ehe sich diese von der Niederlage erholen konnten, erschien schon der kühne Manu im Peloponnes, jagte den Feinden einen fürchterlichen Schrecken ein und wenig fehlte, daß er Sparta selbst eingenommen hätte. Aber Agesilaus, damals König von Sparta, ein kleiner, verwachsener und hinkender Mann, aber ein unvergleichlicher Kopf, hinderte es, indem er immer auf den Höhen blieb und jede Schlacht vermied. Als Epaminondas zurückkehrte, empfingen ihn wohl seine Mitbürger mit Jubel und Danksagungen? — Im Gegentheil! Sie machten es ihm und dem Pelopidas zum Verbrechen, daß sie ein paar Monate lang über die festgesetzte Zeit die Befehlshaberstelle bekleidet hätten, und wollten schon Beide zum Tode verdammen. Da trat Epaminondas hervor! „Ihr habt Recht, das Gesetz spricht mir das Leben ab. Aber ich verlange, daß ihr niederschreibt: Die Thebaner haben den Epaminondas hingerichtet, weil er sie bei Lenktra gezwungen, die Spartaner anzugreifen und zu schlagen, denen sie sonst nicht wagten unter die Augen zu treten; weil er das Vaterland gerettet, weil er Sparta belagert hat, welches sroh war, seinem Verderben zu entgehen. Das Volk schämte sich und sprach Beide los. Einige Jahre darauf hatte er die Betrübniß, seinen Freund Pelopidas zu verlieren. Dieser war nämlich von den Thebanern nach Macedonien geschickt worden, um dortige Thronstreitigkeiten zu ordnen. Nachdem er dies gethan, kehrte er zurück und durchreiste das zwischen Macedonien und Hellas liegende Thessalien. Hier war damals Alexander von Pherä König, ein grausamer Mensch, der sich durch eine Mordthat auf den Thron geschwungen und seine Unterthanen so gequält hatte, daß die Thebaner einige Jahre früher von ihnen um Hülfe gebeten worden waren. Pelopidas hatte damals den Auftrag erhalten, diese Hülfe ihnen zu leisten, und hatte den Tyrannen bewogen, Besserung zu versprechen. Jetzt

7. Theil 1 - S. 152

1880 - Stuttgart : Heitz
152 Alte Geschichte. 2. Periode. Griechen. auf ihn eindringender Krieger sich vertheidigen. Eine Zeit lang hält er sich und streckt viele zu Boden. Unzählige Wurfspieße prallen von seinem Panzer ab; endlich dringt einer durch eine Schiene tief in die Brust und wirft ihn nieder. Ein hitziger Kampf ent- steht nun um feinen Körper; die Seinigen, die indessen herbeigekommen, wollen ihn nicht fahren lassen, und die Spartaner setzen Alles daran, ihn im Triumphe fortzuführen. Endlich siegen die Ersteren und bringen ihn aus dem Getümmel auf eine Anhöhe. Während hier Alles um ihn her in stummer Betrübniß, stand, untersuchten die Aerzte die Wunde und erklärten, sie sei tödtlich; er werde augenblicklich sterben, sobald er den Wurfspieß herausziehe. „Wo ist mein Schild?" fragte er mit matter Stimme. Er fürchtete, derselbe möchte den Feinden in die Hände gefallen fein. Als man ihn herbeibrachte, küßte er diesen treuen Begleiter in so vielen Gefahren. Dann ließ er das Eisen herausziehen; das Blut stürzte nach. „Wehe!" ries einer seiner Freunde, „du stirbst, Epa-minondas! Hättest du doch wenigstens Söhne, die du uns nachließest!" — „Ich hinterlasse euch," antwortete er sterbend, „zwei unsterbliche Töchter, die Siege bei Leuktra und Mantinea." Nach dem Tode dieses herrlichen Mannes verlor Theben bald seinen Einfluß auf die andern griechischen Staaten und sank zu der Schwäche herab, in der es früher gelegen hatte, ein Loos, welches, wie einzelne Menschen, auch die größten wie die kleinsten Reiche trifft. 26. Demosthenes. — Diogenes. 350. Fast zu derselben Zeit lebte in Athen ein Mann, der sich durch seine Beredtsamkeit unsterblich gemacht hat. Demosthenes — so hieß er — war der Sohn eines Waffenschmieds, verlor seinen Vater schon im siebenten Jahre, und wuchs, weil er schwächlich war, säst ohne allen Unterricht auf. Seine Spielkameraden neckten ihn daher unaufhörlich und pflegten ihn einen Weichling zu nennen. Einmal sollte ein berühmter Volksredner eine öffentliche Rede halten. Alles war neugierig darauf; auch der junge Demosthenes wünschte ihn zu hören. Eigentlich durften Knaben nicht dabei sein; aber sein Hofmeister nahm ihn mit und verschaffte ihm einen Platz, von wo er jedes Wort deutlich hören konnte. Er war entzückt über Alles, was der Redner sagte; eine solche Kraft hatte er in der menschlichen Rede nicht geahnet, und als nun der

8. Theil 1 - S. 180

1880 - Stuttgart : Heitz
y 180 Alte Geschichte. 3. Periode. Macedonier. er nun davon Vortheil ziehen. Er hatte den Plan, ganz Griechenland unter seine Herrschaft zu beugen. Nachdem er mit ihnen Krieg angefangen hatte, bezwang er sie in einer Schlacht bei Chäronea in Böotien (338), und schon fürchteten die Griechen das Schlimmste, als er ihnen freundlich Frieden anbot und nichts weiter verlangte, als daß sie ihn zum Mitglieds des griechischen Staatenbundes annähmen, ihm auf einem Zuge gegen die Perser beiständen und ihn zum Oberfeldherrn machten. Der schlaue Mann nämlich wußte wohl, daß er als solcher über Griechenland gebieten könnte und daß ihm die Griechen williger gehorchen würden, als wenn er sich ihren König nannte. Aber ehe es noch zu diesem Kriegszuge kam, wurde der gefährliche Philipp ermordet (336). Die Griechen frohlockten, als sie es hörten; sie bedachten nicht, daß bald ein Größerer kommen würde. Philipp hinterließ einen Sohn, Alexander (336—323). Dieser hatte sich schon als kleiner Knabe ausgezeichnet und früh schon große Hoffnungen erregt. Er zeigte vielen Verstand, eine ungemeine Wißbegierde und einen unbegrenzten Ehrgeiz. Schon das hielten die Griechen für eine Vorbedeutung, daß in derselben Nacht, in welcher er geboren wurde, der herrliche Diaueutempel in Ephesus an der Küste Klein-Asiens abbrannte. Ein alberner Mensch nämlich, Herostrat, ärgerte sich, daß er durch nichts seinen Namen berühmt zu machen verstände. Er zündete darum das Meisterwerk an und hätte verdient, daß zur Strafe sein Name der Vergessenheit übergeben worden wäre. Aber er ist erhalten worden, und man nennt noch heutigen Tages jeden muthwilligen Zerstörer einen zweiten Herostrat. Philipp hatte über Alexanders Geburt eine rechte Herzensfreude gehabt und gleich daran gedacht, etwas Tüchtiges aus ihm zu machen. Nun lebte damals in Athen, als Schüler des Plato, ein ausgezeichneter Kopf, der gelehrteste und scharfsinnigste Mann seiner Zeit, Aristoteles. An den schrieb Philipp: „Es ist uns ein Sohn geboren worden. Wir danken den Göttern, die ihn uns zu der Zeit geschenkt haben, wo ein Aristoteles lebt. Wir hoffen, du werdest aus ihm einen Fürsten bilden, der seinem Vater und Makedonien Ehre mache." Aristoteles wurde auch wirklich der Lehrer und Erzieher des heranwachsenden Alexander, und früh schon entwickelten sich die herrlichen Talente des Knaben. Kein anderer Knabe that es ihm im Laufen, Springen und andern Künsten zuvor; die Gesänge des Homer las er mit Entzücken und wußte

9. Theil 1 - S. 182

1880 - Stuttgart : Heitz
182 Alte Geschichte. 3. Periode. Macedonier. Alles vor sich nieder; denn sein Vater hatte schon eine neue Art erfunden, die Soldaten so zu stellen, daß ihrem Stoße nichts widerstehen konnte. Er stellte nämlich 8000 Mann in lange Reihen, so daß in jeder Linie 500 Mann standen, alle ganz dicht aneinander. Jeder Soldat hatte eine lange Lanze, die er vorstreckte, wodurch das Ganze eine unbiegsame Festigkeit bekam, denn Keiner konnte nun einzeln heraustreten, sondern mußte der Richtung des ganzen Haufens folgen. Bewegte sich nun dieser vorwärts, so warf er mit dem Walde von Lanzen, der aus den Gliedern hervorragte, Mes darnieder. Diese Stellung nannte man eine Phalanx. Ihr verdankte Alexander die meisten seiner Siege. Auf einem seiner Züge gegen die nördlicher wohnenden Völker kam er in einen Hohlweg und sah hier plötzlich, daß ihm die Feinde einen Hinterhalt gelegt hatten. Sie hatten nämlich eine Menge Wagen auf dem Bergabhange aufgestellt und ließen sie nun herabrollen, wodurch alle Macedonier zerschmettert werden mußten. Aber Alexander wußte sich zu helfen; er schrie, Alle sollten sich augenblicklich aufs Gesicht niederwerfen, und nun rollten die Wagen über die Rücken der Soldaten, die sich mit den Schilden gedeckt hatten, hin, ohne ihnen sonderlichen Schaden zuzufügen. — Während er nun sich noch mit den wilden Nachbarn herumschlug, kam das Gerücht nach den griechischen Städten: Alexander sei todt. Die unklugen Griechen, statt die Bestätigung erst abzuwarten, konnten ihre Freude darüber nicht bändigen. Ueberall geschah Abfall und Empörung, und die Thebaner schlugen theils die makedonische Besatzung todt, theils jagten sie dieselbe fort. Aber als sie noch in ihrer besten Freude waren, erschien — Alexander. Er ging rasch auf Theben los und alle Griechen erstarrten vor Schrecken. Die Thebaner allein machten Miene sich zu wehren; aber ihr Heer wurde auseinandergesprengt und düngte mit seinem Blute das Schlachtfeld. Dann nahm er die Stadt ein, und um den übrigen griechischen Städten an einem abschreckenden Beispiele zu zeigen, wie gefährlich es sei, ihn zu reizen, ließ er er die ganze Stadt zerstören, so daß nur die Tempel und das Haus des Pin dar, eines berühmten Odendichters (etwa 500 Jahre vor Christus), stehen blieben. Desto gnädiger war er gegen die andern griechischen Städte, die freilich auch die besten Worte gaben und dies Mal mit dem Schrecken davonkamen. Bei dieser Gelegenheit besuchte er mehrere griechische Städte, unter andern Korinth, wo er den berühmten Diogenes aufsuchte, der sich damals gerade da aufhielt. Er fand ihn in der Vorstadt vor

10. Theil 1 - S. 245

1880 - Stuttgart : Heitz
Sylla und Cinna. 245 Der Senat unterhandelte mit Cinna und erkannte ihn als Consnl wieder an. Während dieser, auf seinem Amtsstuhle sitzend, die Abgesandten empfing, stand Marius schweigend, aber höhnisch lächelnd hinter ihm. Vor dem Einzuge in Rom beschlossen Beide, alle ihre Gegner ermorden zu lassen. Marius gab einer Schaar von 4000 Illyriern den Befehl, Jeden niederzuhauen, dessen Gruß er nicht erwiedern würde. Sobald er und Cinna mit den Soldaten eingezogen waren, ließ er die Thore schließen, und nun begann das Gemetzel, das fünf Tage und Nächte fortwährte. Jene Illyrier waren so mordgierig, daß sie des Marius Befehl, nun aufzuhören, nicht beachteten und zu morden fortfuhren, bis er sie in der Nacht in ihren Zelten überfallen und sämmtlich niederhauen ließ. Marius, noch unersättlicher in seiner Rache und Mordgier als Cinna — er ließ u. a. den Kopf des Redners Antonius bei einem Gastmahl und nachher auf der Rednerbühne öffentlich ausstellen — überlebte diese Mordscenen nicht lange. Von Gewissensbissen gepeinigt, suchte er sich durch Schwelgerei und Trunk zu zerstreuen und starb an den Folgen dieser Unordnungen schon 86 v. Chr. Sylla hatte indessen in Griechenland gegen seine Gegner furchtbar gewüthet, die Tempel von Delphi und Olympia ausgeplündert und in Athen, das er erstürmte, die meisten Einwohner niedermetzeln lassen. Nachdem er das Heer des Mithridat in einer großen Feldschlacht in Griechenland geschlagen, setzte er nach Klein-Asien über, zwang den König zu einem Frieden und legte den Asiaten eine so ungeheure Kriegssteuer auf, daß sich das arme Land nie wieder davon hat erholen können. Jetzt kehrte er nach Griechenland zurück. Als er hier einst am Meeresufer spazierte, brachten ihm einige Fischer ausgezeichnet schöne Fische. „Woher seid ihr?" schrie er sie an. „Aus Alaia, Herr!" war die Antwort. — „Wie?" rief er mit funkelndem Blicke, „lebt denn noch Jemand der Alaier!" Er hatte nämlich auf dem frühern Zuge nach Griechenland Alaia nebst andern Städten ganz zerstören imd, wie er glaubte, alle Einwohner niedermetzeln lassen. Als nun die armen Fischer ihn bleich vor Schrecken ansahen, sprach er lächelnd: „ Nun beruhigt euch nur; ihr habt mit so guten Fürsprechern nichts zu fürchten." Als Cinna hörte, daß Sylla auf der Rückkehr sei, wollte er ihm ein Heer entgegenführen und nach Griechenland übersetzen. Aber die Soldaten erklärten, da er sie in Brundnsium einschiffen
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